Man sollte ja meinen, die Redundanz bei dem Begriff Naturgarten wäre so augenscheinlich, dass man den Teil „Natur“ eigentlich weglassen könnte.

Weit gefehlt!

Die beiden Kleingärten im Großraum Borbeck, in denen die Rollassel an den beiden Juni-Sonntagen dieses Jahr aktiv war, heben sich deutlich von den meisten Gärten der jeweiligen Anlagen ab. Was zunächst scheinbar (!) als „einfach mal wachsen lassen“ und von manchen Leuten als Faulheit oder Nachlässigkeit interpretiert wird und nicht immer auf Wohlwollen stößt, folgt einem ganz tiefgründigen System: Gartengestaltung und Nutzung nach dem Prinzip, unterschiedlichsten Arten einen Lebensraum zu bieten, Strukturen so anzulegen, dass die Gärten Inseln biologischer Vielfalt und damit Trittsteine für Lebensraum auch für seltene Arten von Fauna und Flora bilden. Beeindruckend! Überall stößt man auf kleine Ecken mit eigenem Charakter und ungewöhnlichen Pflanzen und Tieren. Ein Besuch, bei dem Tina und/oder Anke ihr Konzept vorstellen, lohnt sich!

Die Kids fanden nicht nur im Kompost interessante Tiere wie Band- und andere Tausendfüßer, Krebstiere (ja, Asseln gehören zu den Krebsen!) und im kleinen Teich Libellen- und Molchlarven. Sie konnten auch einem Regenwurm bei der Bodenproduktion zuschauen und genau erkennen, warum Brennnesseln diesen Namen haben. Ständig summte, brummte und krabbelte es.
Und das Apfelmus vom schattenspendenden Klarapfelbaum aus Eddas Garten schmeckt herrlich!